Anzeigepflicht für Wallboxen
Grundsätzlich gilt: Jede Wallbox bis 12 kVA (11 kW) muss dem Netzbetreiber vor der Inbetriebnahme angezeigt werden. Eine Wallbox mit einer Leistung größer 12 kVA (11 kW) ist darüber hinaus sogar zwingend genehmigungspflichtig. Die Anschaffung einer 24 kVA (22kW) Wallbox, die man auf 12 kVA (11kW) begrenzt, ist allerdings möglich.
Dauer des Ladevorgangs
Die Ladedauer eines Elektroautos hängt von mehreren Faktoren ab. Maßgeblich sind neben der Ladeleistung Ihres Elektrofahrzeuges, die Kapazität der Batterie
(also wieviel kWh die Batterie Ihres Fahrzeuges speichern kann) und die Leistung, mit der die von Ihnen genutzte Ladestation Ihr Elektroauto wieder aufladen kann.
Die Ladezeit lässt sich vereinfacht mit folgender Formel berechnen: Ladezeit = Zu ladende Kapazität / Ladeleistung.
In Zahlen ausgedrückt bedeutet das, dass die Batterie eines Elektrofahrzeuges mit einer Kapazität von 40 kWh an einer AC-Ladesäule der SSW,
die alle eine Ladeleistung von 22 kW besitzen, in weniger als zwei Stunden voll aufgeladen werden kann, wenn ihr Fahrzeug die Aufnahme von 22 kW Leistung ermöglicht.
An einer normalen Haushaltssteckdose (deren Leistung auf max. 3,7 kW begrenzt ist) dauert dieser Ladevorgang dagegen 8 bis 10 Stunden.
Ein Akku lädt nicht linear (also jede Minute die gleiche Leistung über die gesamte Ladedauer). Die Batterie lädt bis zu den ersten 80 Prozent sehr zügig,
ab 80 Prozent wird die Ladeleistung automatisch gesenkt, um den Akku zu schonen. Mit der sinkenden Ladeleistung verlängert sich die Ladezeit.
Wichtig ist auch zu beachten, dass Elektroautos je nach Typ und Hersteller mit einer unterschiedlichen Ladeleistung ausgestattet sind.
Ist die Leistungsaufnahme ihres Fahrzeuges z.B. auf 7,4 kW begrenzt kann auch an einer Ladestation nur mit 7,4 kW geladen werden.
Reichweite eines Elektroautos
Wie weit ein E-Fahrzeug fahren kann, hängt neben der Fahrweise von zwei entscheidenden Größen ab: Dem Verbrauch des E-Motors und der Batterie.
Je mehr Energie eine Batterie speichern kann, desto höher ist die Reichweite, so lange die übrigen Parameter unverändert bleiben.
Hersteller kalkulieren die Reichweite bei einem Kleinwagen wie z.B. dem Citroën C-Zero mit ca. 150 bis 250 km. Bei Modellen wie dem Audi e-tron
oder dem Opel Ampera-E geben Hersteller 250 bis zu 550 km an. Es handelt sich hierbei allerdings um Herstellerangaben, die je nach Fahrverhalten in der Praxis stark abweichen können.
Ein sportlicher Fahrstil, mit hoher Geschwindigkeit sowie die Nutzung von Heizung und Klimaanlage kann die Reichweite deutlich verringern.
Intelligente Boardsysteme kalkulieren die verbleibende Reichweite mittlerweile sehr genau in Echtzeit und geben dem Fahrer somit eine sichere Orientierung.
Gefahr der Überlastung des Stromnetzes
Das Leitungsnetz innerhalb eines Straßenzugs oder eines Wohnviertels verfügt über eine definierte übertragbare Leistung. Diese Leistung ist auskömmlich berechnet.
Sollten allerdings mehrere Haushalte eine Wallbox installieren und diese zeitgleich Nutzen besteht die Möglichkeit, dass das Netz übermäßig stark belastet wird.
Durch das Anmeldungsverfahren der Wallboxen sind die Netzbetreiber frühzeitig informiert, in welchen Gebieten Wallboxen installiert werden und
haben somit die Möglichkeit, die Leitungen und Netze zu verstärken oder auszubauen bzw. im Bedarfsfall auch Wallboxen abzuschalten.
Installation einer Wallbox
Bei einem Einparteienhaus kann eine Wallbox mit max. 12 kVA (11 kW) installiert werden. Wichtig hierbei ist,
dass das Vorhaben im Vorfeld mit einem Elektrofachbetrieb abgesprochen werden sollte, unter welchen Umständen die Installation einer Wallbox möglich ist.
Die Wallbox selbst muss zusätzlich durch einen dafür vorgesehenen FI-A (Wechselstrom) abgesichert werden. Für Wohneigentümergemeinschaften empfehlen
wir im Vorfeld zu ermitteln, wer kurz- und mittelfristig plant sich ein Elektroauto zu kaufen und wie viele Wallboxen in Zukunft installiert werden sollen.
So kann in Abstimmung mit der SSW Netz GmbH ein ganzheitliches Ladekonzept entwickelt werden.
Den Leitfaden zum Anschluss einer Ladeeinrichtung für Elektromobilität im Privatbereich bzw. für Kleingewerbe der SSW-Netz GmbH finden Sie hier.
Wallbox – was sind die Vorteile?
Das Laden über eine Wallbox ist schnell, bequem, sicher und bietet damit viele Vorteile gegenüber dem Laden an einer dafür nur bedingt geeigneten Haushaltssteckdose.
Diese sind für die dauerhaft hohe Belastung eines Ladevorgangs nicht ausgelegt, und somit wird z.B. vom ADAC die Installation einer Wand-Ladestation (sog. Wallbox) ausdrücklich empfohlen.
Da das E-Fahrzeug zu Hause oder beim Arbeitgeber meist über längere Zeit steht, reicht eine Wallbox mit einer Leistung von maximal 12 kVA (11 kW) aus.
Alle Installationsfragen zur Wallbox sollten im Vorfeld immer mit einem Elektro-Installateur abgeklärt werden.
- Leitfaden zum Anschluss einer Ladeeinrichtung
- Übersicht möglicher Anschlussvarianten für Elektroladeeinrichtungen
- Datenblatt Ladeeinrichtungen Elektrofahrzeuge
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